· 

Alle Mann an Deck. Oder: Ist schon wieder Alarm?

 

Meist sind sie nicht frei gewählt, die Momente, in denen alles auf dem Prüfstand steht. Meist sind es Ereignisse und Entscheidungen außerhalb unseres Selbst, die uns zwingen, den Blick auf uns zu richten.

 

Eigentlich hatten wir uns gerade ganz gut eingerichtet, waren sozusagen mitten im gefahrenfreien Fahrwasser unterwegs. Blick nach vorne, geradeaus gerichtet. Wähnten uns schon als Kapitän auf der eigenen Brücke, als wir in der Ferne die ersten Anzeichen einer aufkommenden Wetterfront erspähten.

 

Und man könnte fast sagen: Glück gehabt. Denn in dieser Situation haben wir noch genug Zeit, uns vorzubereiten auf das anstehende Unwetter.

 

Manchmal haben wir auch weniger Glück, dann treffen uns die Stürme aus heiterem Himmel, dann haben wir die neue Großwetterlage nicht rechtzeitig kommen sehen.

 

Oder hatten wir sie nur übersehen? Weil wir die Leinen mal locker gelassen hatten?

 

Ungewollt und unverhofft sind Veränderungen ja meist. Und meist mögen wir sie an sich genommen nicht besonders.

 

Denn meist haben wir es uns gerade mal eben gemütlich gemacht in unserer kuscheligen Komfortzone. Sich hier einzurichten, war schwierig genug und nur unter Anpassungsdruck umgesetzt. Denn meist waren die vorherigen Veränderungen schon nicht ganz freiwillig.

 

Und gerade haben wir die Sturmausläufer auf dem Deck unseres Lebens überstanden und endlich das Gefühl, uns für einen kurzen Moment unter Deck zurückziehen zu können - und vielleicht sogar für einen kleinen Moment die Augen zu schließen und etwas peace of mind zu finden. Und dann das.

 

 

Aber was machen wir mit der neuen Situation? Wie gehen wir mit der Herausforderung um? Könnten wir dieses eine Mal die Decke über den Kopf ziehen und uns hier verstecken? Vor den Augen der Welt - und vor unseren eigenen?

 

 SCHÖNWETTERMACHEN

 

Was hilfst? Ausweichen zählt nicht. You can run but you can’t hide.

 

Dem Wetter, dem Leben und dem Rest müssen wir uns stellen, ihnen die Stirn bieten. Schotten dicht ist auch nur eine Übergangslösung. Dann machen wir doch gleich das Beste draus, ziehen uns sturmsicher an und stellen uns der nächsten Front.

 

Aber vielleicht hilft vorab noch ein kurzes 4-Augengespräch mit dem Wettergott? Vielleicht kann er noch helfen? Kurz mal eingreifen und das Ruder in letzter Minute schwungvoll herumreißen, dem Unvermeidbaren die Stirn bieten.

 

Und vielleicht müssen wir am Ende dann doch nichts selbst machen? Das wäre schön, oder?