Woran erkennen wir den richtigen Zeitpunkt für Veränderung? In der Krise ist es zu spät. Sofort alles über den Haufen werfen, bevor die Krise überhaupt begonnen hat? Das wäre wohl aktionistisch. Dann doch den dritten Weg: Change ist immer und überall. Braucht man, muss sein - macht Sinn. Also her mit dem Change-Prozess.
Bin flexibel und gehe mit gutem Beispiel voran. Los gehts, eine Challenge sozusagen - bin motiviert und fange mit der richtigen Haltung an: Ich lass das Alte jetzt mal los, schaue zuversichtlich und vertrauensvoll in die Zukunft und starte mit der Veränderung. Geht doch, wer hätte es gedacht, unerwartet leicht von der Hand. Ich manage jetzt mal meinen eigenen Change-Prozess: Kann ja nicht so schwierig sein.
Die Phasen kenne ich ja. Phase 1: ‚Analyse‘ – ist klar. Ich glaube, ich bin schon in Phase 2 - hatte ich schon erwähnt, dass ich Modelle liebe?
In welcher Phase war ich noch gleich? Und woran hatte ich das erkannt? Ach ja: ‚Analyse, dann Phase 2: Planung‘ – kann man wohl als erledigt bezeichnen. Das geht ja unerwartet gut. Ich habe doch nichts vergessen, oder?
ICH MANAGE MEINEN EIGENEN CHANGE-PROZESS.
Ich denke, ich habe Phase 1 ‚Analyse‘ und Phase 2 ‚Planung‘ abgeschlossen und bin in der 3. Phase, jetzt gehts an die ‚Umsetzung: Aktive Begleitung und Unterstützung des Veränderungsprozesses, ggf. Nachschulung‘ – klar macht Sinn, kriege ich auch hin.
‚Bewusstsein für Dringlichkeit und Wandel aufbauen‘ - ist ja logisch. Wenn das eine hat ... Kann ich wohl gleich ein Häkchen dran machen.
‚Vertrauen schaffen und der Herausforderung gewachsen sein‘ – dürfte auch keine Probleme machen. Weiter im Text.
‚In welche Richtung soll es gehen? Kurze, mittelfristige und langfristige Ziele? Visionen und Strategien?‘ - Hm, da könnte ich noch mal einen Moment drüber nachdenken. Dafür nehme ich mir mal etwas Zeit und Ruhe.
Wie viel Zeit will ich mir da geben? Was ist der Zeithorizont? Wann will ich diese Phase abschließen? Planung ist das halbe Leben, oder?
Den eigenen Change-Prozess zu managen läuft ganz gut, bin schon in Phase 4: ‚Transparenz und anhaltende Kommunikation‘. - Die Richtung ist klar, jetzt muss ich sie nur noch kommunizieren werden, ins eigene Haus sozusagen, ans eigene Selbst, damit es auch mit ins Boot steigt. Aber woran sollte es jetzt noch scheitern? Die Entscheidung ist gefallen, hier in der Schaltzentrale Oberstübchen und den Schweinehund kriege ich schon irgendwie an Bord gezogen. Den werde ich schon überzeugen.
Kann ich mir noch folgen? Wo stehe ich? Wo hole ich mich selbst ab? Ach ja, Phase Kommunikation: Prima, auch dafür gibts ein Konzept. ‚Frühzeitiges informieren und einbinden, verhindert Widerstand und Ablehnung‘ - Muss auch sein, gehört dazu, Augen zu und durch.
‚Transparente Entscheidungen werden akzeptiert. Der regelmäßige Dialog ist entscheidend‘ - Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Klar höre ich zu, auch mir selbst. Wer würde daran zweifeln?
'Nehme mich selber ernst und trage schmerzhafte Entscheidung mit' - noch Fragen? Ich würde sagen, alles abgehakt. Liege in der Zeit, läuft alles nach Plan. Alles erledigt. Oder?