Wie oft haben wir schon Pläne gemacht? TO-DO-Listen, Neujahrsvorsätze, Excel-Listen, Beschwörungen und Versprechungen… Das Planen hat sich gut angefühlt, meistens: mit dem Rauchen und Essen aufzuhören und weniger aufgeregen. Endlich jeden Tag Sport mit guter Laune und das erfüllte Leben zum Greifen nah.
Wie war der Start? Wie läuft‘s mit dem Durchhalten? Vieles durchgezogen, manches eingelöst. Und, wie fühlt es sich an?
VOM WEG ABGEKOMMEN?
Mein Haus, meine Kinder, mein Partner, mein Job? Ein perfektes Leben. Ein fertiges Leben. War das das Ziel? Ein größeres Auto, ein schöneres Haus, ein exotischer Urlaub im ewigen Eis oder ein segelndes Boot und dann - der Ruhe-Stand? War das der Plan?
Und dann? Schlichen sich die Gedanken durch die Hintertür: Wenn doch endlich Freitag wäre, Wochenende, Urlaub, wie viele Jahre noch? Wenn ich das Haus am See mit dem Boot, auf dem ich die Seele schaukelnd baumeln lassen kann, nur hätte… Wenn, ja wenn, dann wäre ich angekommen im richtigen, im eigentlichen, eigenen Leben. Dann hätte ich Zeit das alles zu genießen.
Wann sind wir endlich da? Wann haben wir das das Ziel erreicht?
GELAUFEN, GERANNT, GEMACHT, GETAN – UND DOCH NOCH NICHT ANGEKOMMEN?
Wie kann das sein? Das Ziel klar vor Augen und dem Weg eisern gefolgt. Wieso bin ich am Ende denn hier rausgekommen? Detour - oder habe ich mich verirrt? Habe ich eine Abzweigung verpasst? Oder hätte ich zwischendurch mal eine Pause machen sollen, den Kompass aus der Tasche holen und die Ausrichtung neu justieren sollen?
INNERE LANDKARTE AKTIVIEREN
Das Dringende hat eine ureigene Eigenschaft, es drängelt sich in unseren Gedanken immer ganz nach vorne. Auf den TO-DO-Listen steht es i.d.R. auf den vorderen Plätzen: Der Anruf, das Back up und auf keinen Fall vergessen: die längst überfällige Überweisung … alles zeitlich terminiert, gebunden, mahnend – keine Frage. Aber ist das Zeitlich-Dringende auch das Lebens-Wichtige? Und wie unterscheide ich trennscharf? Auf alle Fälle ist das Wichtigste nicht zwangsläufig das Lauteste. Schon Eisenhower kannte das Problem und hat uns sein bekanntes Quadrat hinterlassen, um sich selbst zu sortieren und die Prioritäten klar zu ziehen. Und am Ende eine andere Liste aufzumachen: die YOU-DO-Liste.
Aber mal angenommen, wir hätten es geschafft: alles wäre delegiert, zeitlich verschoben oder würde sich irgendwann von selbst erledigen. Was dann? Was machen ich mit der ganzen, gesparten Zeit? Wo ist sie gut angelegt? Wo kann ich sie gewinnbringend investieren?